Marktplatzgestaltung: Rat berät über Antrag von Eike Burfeind

Treffpunkt Sittensen vom 02.09.2020

Der Marktplatz in Sittensen soll mehr belebt werden, darüber sind sich sowohl Politik, Verwaltung als auch interessierte Bürger sowie der Verein Zukunft Börde Sittensen einig. Doch wie eine Neugestaltung aussehen könnte, darüber gibt es verschiedene Ansichten. Im Oktober letzten Jahres hatte sich der Gemeinderat für die Durchführung eines studentischen Wettbewerbes ausgesprochen, in dem das gesamte Marktplatzgebiet in die Überplanung einbezogen werden soll.

Eine weitere Frage gilt dem Umgang mit der historischen Bausubstanz in dem Bereich – Alte Apotheke, Henkis-Haus, ehemaliges Bäckereigebäude. Die Häuser sind noch bewohnt. Die Samtgemeinde hat von der Gemeinde Räumlichkeiten unbefristet angemietet, um Flüchtlinge unterzubringen, während sich in der Apotheke das Büro für Migration und Integration befindet. Auch der Verein EWiS nutzt das Gebäude. Die ehemaligen Besitzer der Bäckerei Wilkens haben im „Vossbäcker“-Gebäude Wohnrecht.

Antrag von Eike Burfeind auf zusätzliche Angaben zum städtebaulichen Wettbewerb

Eike Burfeind, Mitglied im Rat der Gemeinde Sittensen, hat beantragt, dass bei der nächsten Ratssitzung, die am Donnerstag, 3. September, in der Mensa der Ostetalschule KGS Sittensen stattfindet, über zusätzliche, inhaltlich definierte Angaben zum städtebaulichen Wettbewerb abgestimmt wird. So schlägt er vor, Kontakt zur Hafencity Universität Hamburg, zur Universität Bremen, Fachbereich Stadtplanung oder zu einer gleichwertigen Hochschule mit entsprechenden Fachbereichen aufzunehmen.

Bürgernahes, transparentes Verfahren

Burfeind verweist auf die Sitzung des Ausschusses für Planung und Ortsgestaltung am 6. Februar, bei der für die Durchführung des Studentenwettbewerbs die Hochschule Osnabrück mit dem Fachbereich Landschaftsplanung angedacht worden seien. „Das halte ich für nicht zielführend. Die Landschaftsplanung ist für das angestrebte Ziel nicht der richtige Fachbereich, kann aber begleitend hinzugezogen werden. Da es in Sittensen eine große Gruppe von engagierten Bürgern zum Thema Marktplatz- und städtebauliche Gestaltung des Ortskerns gibt, sollten nicht nur Verwaltung und Rat in die Gespräche mit der Studentengruppe einbezogen werden, sondern es sollte ein bürgernahes, transparentes Verfahren erfolgen“, schreibt das CDU-Fraktionsmitglied.

Visionäres Denken

Hinsichtlich der Vorgaben an die Studentengruppe wünscht er sich „visionäres Denken“: Wie könnten sich Ort und Platz in den nächsten 30 Jahren entwickeln? Ideen zur Nutzung der angrenzenden Gebäude am Marktplatz wie die alte Sparkasse oder die Eisdiele sind nach seinem Dafürhalten ausdrücklich erwünscht, um eine Belebung zu erreichen. Der zu beplanende Bereich solle das Gebiet des Bebauungsplans 51 darstellen, die Vorgaben daraus sollten aber nicht berücksichtigt werden, um planerische Freiheit zu gewährleisten.

Gesamtes Zentrum betrachten

„Insbesondere soll die zurzeit nicht vorhandene Verbindung zwischen Mühlenteichgelände, Marktplatz und Bahnhofstraße geschaffen und eine Verknüpfung der drei Teilbereiche erreicht werden“, so Burfeind. Wichtig sei es, das gesamte Zentrum von Sittensen im Kontext zu betrachten. „Wo befinden sich welche Schwerpunkte, was fehlt an welcher Stelle, was ist strategisch zu beachten?“ Er weist auch darauf hin, dass in einem eventuell zweiten Schritt die Entwicklung der restlichen Bahnhofstraße nach gleichem Schema erfolgen könne.

Bisherige Ideenfindungen einbinden

Ziel sei eine stärkere Nutzung des Marktplatzes durch die Bevölkerung – durch einen Anziehungspunkt und die Qualitätsverbesserung der Platzsituation. Auch der Wochenmarkt sei einzubinden. Burfeind rät dazu, die bisherigen Ideenfindungen (Befragungen durch das Planungsbüro Sweco sowie des Vereins Zukunft Börde Sittensen zu den alten Gebäuden, Info-Veranstaltung durch die Gemeinde Sittensen) den Studenten als Anhaltspunkt der Bedarfe mitzuteilen.

Kommentare sind geschlossen.