Qualität im Handwerk sichern

Treffpunkt Sittensen vom 11.11.2019

Gastgeber des fünften Unternehmerstammtisches des Vereins Zukunft Börde Sittensen war die Tischlerei Betrieb Burfeind in Hamersen, die in diesem Jahr ihr 101-jähriges Bestehen gefeiert hat. Sarah Mußlick von der Arbeitsgruppe Marketing des Vereins führte durch den von gut 60 Unternehmern besuchten Abend.

Uwe Burfeind und Sohn Daniel, Meister in der vierten Generation der Tischlerei, zeigten den Besuchern in zwei Gruppen den Familienbetrieb mit seiner beeindruckenden Möbelausstellung. Birgit Rathjen-Stemmann, Vorstandsmitglied des Vereins, wies auf die letzten Teilnahmemöglichkeiten zur am 10. November beendeten Umfrage zu den historischen Gebäuden am Marktplatz hin. Am 13. November werden die Ergebnisse im Rahmen des öffentlichen Arbeitsgruppenabends um 19 Uhr im Sittenser Restaurant Mylos präsentiert.

Der nächste Entdeckerabend des Abends findet am 11. September 2020 statt. Es ist schon jetzt möglich, sich eine Schlemmerstation zu sichern, sich für einen Vortrag, Workshop, eine Vorführung oder Mitmach-Aktion anzumelden oder seine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Interessierte können eine Mail an den Verein unter info@zukunft-boerde-sittensen.de schicken oder über die Website unter Entdeckerabend.de Kontakt aufnehmen.

Yana Arbeiter, Hauptgeschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser, brachte in ihrem Vortrag wichtige Trends und Informationen mit. Die zweitgrößte Handwerkerschaft ist eine fachunabhängige Dachorganisation der 49 Innungen. Knapp 15 Prozent aller Erwerbstätigen sind Handwerker, in Niedersachsen gibt es 48.000 Handwerksunternehmen, davon 26.000 allein im Baugewerbe.

Die Meisterpflicht wird in zwölf Berufen wiedereingeführt, unter anderem gilt das für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Raumausstatter, Estrichleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Schilder- und Lichtreklamehersteller. Die Leistungsfähigkeit und Wertigkeit der Berufe sollen damit wieder erhöht und die Qualität im Handwerk gesichert werden. Auch soll erreicht werden, dass durch die Zunahme der Meisterbetriebe wieder mehr ausgebildet wird. Sofort gab es wohlwollende Zurufe aus dem Publikum. Die Kreishandwerkerschaft führt dazu auch Image-Kampagnen durch.

Zukunftsmärkte und Trends im Handwerk sind unter anderem die Bereiche energetische Gebäudesanierungen, erneuerbare Energien, Produkte und Leistungen für Lifestyle und ökologische Nachhaltigkeit, Smart Home. Die Referentin verabschiedete sich mit den Sätzen: „Das Handwerk ist ein wichtiger Bereich der Wirtschaft und des Mittelstands. Lassen Sie uns die Chancen für das Handwerk erkennen und nutzen.“

Jörn Keller, neuer Samtgemeindebürgermeister, berichtete über die finanzielle Situation der Kommune, die sich als sehr angespannt darstellt. Für das kommende Haushaltsjahr gibt es ein Defizit von rund eine Million Euro. Die Samtgemeinde erhält fast nur Gelder über die Samtgemeindeumlage. Zuständig ist sie aber für die Kitas (größter Kostenfaktor), Schulen, Feuerwehren, ärztliche Versorgung und Gewerbeansiedlungen. Zukünftige Investitionen sollen hinterfragt werden.

Keller: „Bei den Kitas kann man nicht sparen, die brauchen wir“. Daher soll die Samtgemeinde-Umlage auf jeden Fall erhöht werden. Die Einnahmesituation der Mitgliedsgemeinden müsse demzufolge verbessert werden. Das kann aus Kellers Sicht nur erreicht werden, wenn neue Gewerbeansiedlungen in die Dörfer kommen, was jedoch nicht einfach sei, da Sittensen als Grundzentrum zunächst an der Reihe sei. Er rief dazu auf, alle an einem Strang zu ziehen, gleich welcher Partei. Auch wünscht er sich mehr Mitarbeit in den Ehrenämtern und die Bereitschaft, in den Räten mitzuarbeiten, um aktiv mitgestalten zu können.

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